BUND Regionalverband Stuttgart

Amerikanischer Tulpenbaum

Liriodendron tulipifera

Familie: Magnoliengewächse, Magnoliaceae
Gattung: Liriodendron
Vorkommen: Kanada: Ontario; USA: Nordosten, nördliche Präriestaaten Ost, Südosten, Florida
Wuchshöhe: 30 bis 40 m, vereinzelt noch deutlich darüber


Bis vor zwei Millionen Jahren gab es den Tulpenbaum auch in Europa. Da er zu den relativ einfach gebauten Blütenpflanzen (Magnoliaceae) gehört, ist er stammesgeschichtlich sehr alt und schon in der Kreidezeit (vor 145 Millionen Jahren) durch Fossilienfunde nachgewiesen. Er verschwand aber schon vor dem Pleistozän unter eiszeitlichen Bedingungen aus Europa.
Die einzigen beiden Arten dieser Gattung (Liriodendron chinense und Liriodendron tulipifera) stellen überlebende Elemente der voreiszeitlichen Flora Chinas und Nordamerikas dar. Der Amerikanische Tulpenbaum Liriodendron tulipifera (»Tulpen tragender Lilienbaum«) wurde Mitte des 17. Jahrhunderts nach England, Ende des 17. Jahrhunderts auch nach Deutschland als dekorativer Parkbaum eingeführt.

Die Blätter sind ca. 10–15 cm lang und fast ebenso breit. Die Oberseite der Blätter glänzt in einem kräftigen Grün, während die Unterseite wachsartig und heller gefärbt ist. Im Herbst verfärben sie sich goldgelb. Die Blattform ist ungewöhnlich an der Spitze ahornähnlich geschweift, am Blattstiel abgerundet.

Die becherförmigen Blüten stehen an den Zweigenden und öffnen ihre drei grünlichen Kelchblätter und sechs grün-gelb-orangefarbigen Kronblätter wie eine Tulpe. Kelchblätter, Kronblätter, die kolbenartig geformten Fruchtblätter und die ca. 4 cm langen, dickfleischigen Staubblätter sind spindelförmig angeordnet.
Die Zugehörigkeit zur Pflanzenfamilie der Magnolien wird hier deutlich. Auch die braunen, zapfenartigen Formen der reifen Früchte ähneln den Früchten der Magnolien. Sie werden bis 8 cm lang und bleiben während der Wintermonate aufrecht am Ast stehen.

Obwohl der Amerikanische Tulpenbaum in den Appalachen meist erst nach dem 25. Jahr Blüten zeigt, sind die hier am Baumlehrpfad (Nr.1) stehenden relativ jungen Exemplare schon soweit. Vermutlich eine Folge des milden Klimas im Neckarland.

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